Historisches Graffiti

Graffiti mag zwar als etwas sehr Neues und Modernes erscheinen, doch in Wirklichkeit gibt es sie schon sehr lange. Da es früher noch kein Papier gab, wurden Graffitis genutzt, um an den Wänden eine Nachricht für eine andere Person zu hinterlassen. Damit sind nicht die prunkvollen Wandmalereien gemeint, sondern die privaten, kleinen Botschaften in den Tempeln oder Grabstätten. Dafür hatten die Menschen natürlich noch keine Spraydosen. Sie ritzten es stattdessen mit einem spitzen Gegenstand in die Wand oder benutzten eine gebräuchliche Farbe. Einige von diesen findet man noch heute. In der Stadt Pompeji, eine italienische Stadt, welche 79n.Chr. vom Vulkan Vesuv verschüttet wurde, fand man beispielsweise folgende Nachrichten: „Celadus, der Thrakier, Schwarm der Mädchen“, „Perarius, du bist ein Dieb!“ oder auch „Mich plagt ein Schnupfen“.

 

Vikinger hinterliessen auch gerne Graffitis. Ein Beispiel dafür ist der Wikinger Halvdan, der im 9. Jahrhundert etwas in das Treppengeländer der Hagia Sophia ritzte. Die Hagia Sophia, wurde früher als Kirche gebaut, dann zur Moschee umfunktioniert und wird heute vor allem als Museum genutzt.

 

Das älteste noch erhaltene Graffiti stammt aus Ägypten. Vor rund 3500 Jahren ritzte da jemand „Ich bin tief beeindruckt von der Pyramide des Pharao Joser“ in die Wand.

 

 

  • Warum:  Selbstdarstellung, Kommunikation
  • Was:        Namen, Figuren, Sprüche
  • Wo:          Flächen im öffentlichen Raum
  • Wann:     Ab 3500 v.Chr. in Ägypten
  • Wie:         Kratzen, Meisseln, Malen, Schnitzen usw.

Halvdan hinterliess Spuren

(https://photos.travelblog.org/Photos/4044/745310/f/7205025-Viking--Graffiti--at-the-Hagia-Sophia-0.jpg)